Sicherheitswirkung eingefräster Rüttelstreifen entlang der BAB A 24
Safety effects of milled shoulder rumble strips along motorway A 24
- Im Rahmen eines Pilotversuches wurden auf der A 24 (Hamburg-Berlin) zwischen den Anschlussstellen Herzsprung und Fehrbellin Rüttelstreifen in den Seitenstreifen eingefräst. Hintergrund der Maßnahme war die Erprobung von Rüttelstreifen zur Senkung der Unfallzahlen auf diesem 35,9 km langen Streckenabschnitt, insbesondere der ermüdungsbedingten Unfälle mit Abkommen von der Fahrbahn. Die durchgeführte Unfallanalyse konnte zeigen, dass die Unfallzahlen innerhalb des Untersuchungszeitraumes (2000-2006) deutlich zurückgegangen sind. Aufgrund der Tatsache, dass während des Untersuchungszeitraumes mehrere Maßnahmen umgesetzt wurden, konnte die Reduktion jedoch nicht eindeutig den Rüttelstreifen zugeordnet werden. Um dennoch die Wirksamkeit der Rüttelstreifen zu beurteilen, wurde ein Vorher-Nachher-Vergleich mit Kontrollstrecke (86,7 km) durchgeführt. Im Ergebnis konnte nachgewiesen werden, dass Rüttelstreifen die Schwere der Unfälle positiv beeinflussen jedoch nur einen kleinen Einfluss auf die Unfallzahlen haben. Statistisch gesicherte Ergebnisse konnten nur für zwei Unfallmerkmale ermittelt werden. Danach nahmen die Anzahl der Unfälle der Unfallart "Abkommen von der Fahrbahn nach rechts" um 43% sowie die Anzahl von Unfällen infolge der Unfallursache "Andere Fehler" (i.d.R. Unaufmerksamkeit) um 34% ab. Bei der Bestimmung des Nutzen-Kosten-Verhältnisses (NKV) konnte festgestellt werden, dass die Kosten der Maßnahme relativ gering sind, der Nutzen dagegen vor allen durch die eingesparten Unfallkosten sehr hoch sind. Für einen Abschreibungszeitraum von 12,5 Jahren (Asphaltdeckschicht) und unter Annahme eines konstanten Nutzenverlaufes ergab sich ein NKV von 46. Aufgrund des hohen NKV wird der Einsatz von eingefrästen Rüttelstreifen auf Autobahnen empfohlen, insbesondere auf Streckenabschnitten, an denen die beiden oben genannten Unfallmerkmale überdurchschnittlich häufig vorkommen.
- In the framework of a pilot trial rumble strips have been milled into the shoulders of the motorway A24 (Hamburg-Berlin) between the exits Herzsprung and Fehrbellin. The target behind this measure was to test the effects of rumble strips on the accident figures on this 35.9 km long route section, especially of accidents caused by fatigue. The accident analysis proved that the accident figures substantially declined within the investigation period (2000-2006). Because of the fact that several measures had been implemented within the investigation time frame, the reduction could, however, not be positively assigned to the rumble strips. In order to nevertheless determine the effectiveness of the rumble strips, a before-and-after investigation with control section (86.7 km-Kilometer) was carried out. The result showed that rumble strips positively affect the severity of the accidents but have only little influence on the accident count. Statistically significant results could only be determined for two accident criteria. The number of the kind of accident "leaving the carriageway to the right" was reduced by 43% and the number of accidents caused by "other mistakes made by driver" (usually inattentiveness) was reduced by 34%. When calculating the cost-benefit ratio (CBR) it was found that the costs of the measure were relatively small while the benefit on the other hand was very high in terms of the saved accident costs. For a depreciation period of 12.5 years (bituminous pavement) and with the assumption of a constant course of benefit a CBR of 46 was received. Due to this high CBR, the application of milled rumble strips on motorway shoulders is recommended, especially on route sections which show a disproportionally high number of the two aforementioned accident characteristics.
Verfasserangaben: | Markus Lerner, Andreas Hegewald |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:opus-bast-687 |
Schriftenreihe (Bandnummer): | Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Reihe V: Verkehrstechnik (177) |
Dokumentart: | Buch (Monographie) |
Sprache: | Deutsch |
Datum der Veröffentlichung (online): | 28.07.2011 |
Jahr der Erstveröffentlichung: | 2009 |
Datum der Freischaltung: | 28.07.2011 |
Freies Schlagwort / Tag: | Abkommen von der Fahrbahn (Unfall); Analyse (math); Auffahrunfall; Aufmerksamkeit; Autobahn; Deutschland; Forschungsbericht; Leistungsfähigkeit (allg); Profilierter Randstreifen; Seitenstreifen (befestigt); Sicherheit; Statistik; Unfall; Unfallverhütung; Ursache; Vorher Nachher Untersuchung; Wirtschaftlichkeitsrechnung Accident; Accident prevention; Analysis (math); Attention; Before and after study; Cost benefit analysis; Efficiency; Germany; Hard shoulder; Motorway; Rear end collision; Research report; Rumble strip; Run off the road (accid); Safety; Statistics |
Sonstige beteiligte Person: | Löhe, Ulrich; Velling, Helmut |
Institute: | Abteilung Straßenverkehrstechnik / Abteilung Straßenverkehrstechnik |
DDC-Klassifikation: | 6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 62 Ingenieurwissenschaften / 620 Ingenieurwissenschaften und zugeordnete Tätigkeiten |
collections: | BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 82 Unfall und Verkehrsinfrastruktur |
BASt-Beiträge / ITRD Sachgebiete / 85 Sicherh.-Einrichtg. in der Verkehrsinfrastruktur | |
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